Wie immer ging es auch in diesem Jahr am dritten Sonntag im Juli für die Reiter in ihrer Tracht los mit dem Umzug durch das Dorf. Der Treff des Reiterzuges war dieses Jahr um 8:30 Uhr am Althäger Hafen im „Räucherhaus“, von dort aus begann der Fußmarsch zum amtierenden König Frank Rauschning, genannt Erwin. Dort angekommen wurde der König in ihre Reihen aufgenommen. Um dann gemeinsam das traditionellen Frühstück beim amtierenden Stäbenkönig des Vorjahres einzunehmen. Der Reiterzug wird während des gesamten Fußmarsches musikalisch begleitet von der Marschmusik der Original Mecklenburg-Vorpommerschen Blaskapelle aus der wunderschönen Bernsteinstadt Ribnitz- Damgarten. Angekommen bei dem Stäbenkönig Dirk Krull, im Vorpommerschen Ahrenshoop, gab es Frühstück. Gestärkt ging der Marsch zum „Baltischen Hof“, wo es bei Familie Hoffrichter eine Erfrischung gab mit Begleitung von Blasmusik, an der sich auch Gäste und Einwohner erfreut haben. Anschließend ging es mit den Kutschen zum Festplatz.
Angekommen auf dem Festplatz lud der amtierende König zum Mittagessen ein. Um 13 Uhr ging es mit den geschmückten Pferden und Kutschen Richtung Niehagen über die Bauernreihe ins Restaurant „Am Kiel“. Dort wartete schon die Tonne auf die Reiter. Das mit Eichenlaub geschmückte Streitobjekt wurde mit einem dreifachen „Gut Schlag“ auf die Veteranen-Kutsche gehievt. Mit der Tonne im Gebäck wurde der Tonnenkönig Erwin vom Töpferweg abgeholt. Mit ihm in den Reihen ging es vollständig nach Ahrenshoop über den Bernard-Seitz-Weg, an der Dorfstraße entlang, bis hin zum „Weststrandhotel Fischländer“, wo ein letzter kleiner Umtrunk auf sie wartete.
Pünktlich wie immer um 15 Uhr traf der Reiterzug bei schönstem Wetter auf dem Festplatz ein. Der Hauptmann Markus Reiche begrüßte die Gäste und eröffnete das diesjährige Tonnenabschlagen 2016 mit dem traditionellen Spruch „Hoch Fischlands Art und Sitte und alter Feste Brauch!“, währenddessen wurde das Heringsfass an die mit Girlanden geschmückten Masten aufgehängt. Diese Girlanden wurden am Vortag von den Tonnenschwestern mit Liebe gebunden und von den Tonnenbrüdern angebracht. Wenige wissen, dass für die Mitglieder des Vereins das Tonnenabschlagen nicht erst am Sonntag, sondern schon am Freitag beginnt. Vorbereitungen, wie Aufbau und Schmücken der Pferde und des Platzes finden in den Tagen vor dem eigentlichen Fest statt.
Nach der Begrüßung der Gäste vom Hauptmann konnte das Abschlagen der geschmückten Tonne beginnen. Der Platz füllte sich. Und es dauerte nicht lange bis der Stäbenkönig fiel. Zur großen Freude vieler Besucher und Vereinsmitglieder traf es diesmal einen Reiter, der in seinen 32 Jahren nie eine Königswürde errang. Der Stäbenkönig 2016 heißt Frank Krull. Der alte Stäbenkönig Dirk Krull übergab seinem Cousin Frank die blaue Schärpe. Niemand konnte ahnen, dass auch er nicht lange ohne Schärpe bleiben würde. Danach gab es eine Pause, um den Stäbenkönig hochleben zu lassen. Da dies Franks erste Königswürde war, wollte Ihm jeder gratulieren, was einige Zeit in Anspruch nahm.
Zurück auf der Bahn begann der Kampf um den Tonnenkönig. Das Wetter verschlechterte sich immer mehr. Bei Dauerregen ritten die tapferen Reiter, bis das letzte Stück der Tonne abgeschlagen wurde. Dirk Krull, der grade seine Schärpe abgegeben hatte, bekam nun die rote Königsschärpe vom alten Tonnenkönig überreicht. Mit einem dreifachem „Gut Schlag!“ wurde nun auch er gefeiert.
Mit Königsrunde und Königstanz und einem gemeinsamen Abritt endete dann das Tonnenabschlagen 2016. Abends trafen sich alle wieder zum Tonnenball im Festzelt, um mit den neuen Königen ausgelassen zu feiern
Henriette Krull
Tonnenabschlagen - Tonnenbund Ahrenshoop, Alt- und Niehagen e.V. | info@tonnenbund.de