Der wolkenfreie, blaue Himmel kündigte bereits früh morgens um 8.30 Uhr den sonnigen, heißen Sommertag an, an dem das diesjährige Tonnenabschlagen stattfinden sollte.
Der morgendliche Ummarsch der ReiterInnen und Veteranen des Tonnenbundes begann an der Gaststätte „Am Kiel“ in Niehagen und machte nach wenigen Schritten zum ersten Mal bei Markus Reiche im Erne-Wehnert-Weg Rast. Dieser empfing seine Tonnenbrüder und -schwestern in seiner Funktion als amtierender Tonnenkönig und lud zu einem kleinen Umtrunk ein. Seine beiden anderen Titel als Bezirksstäbenkönig und Fastnachtstonnenkönig spielten den Tag keine Rolle beim „Triple-König 2012/13“, wie es sein T-Shirt an den vorigen Tagen noch ganz unbescheiden verkündete.
Weiter ging es dann durch die Fulge nach Althagen zur amtierenden Stäbenkönigin Nora Kopplin, die den Umzug mit einem reichlichen Frühstück versorgte. Nach der Stärkung gab es noch ein kurzes Tänzchen zur Musik der Original Mecklenburg-Vorpommersche Blaskapelle aus der schönen Bernsteinstadt Ribnitz-Damgarten, welche den Tonnenbund den ganzen Tag musikalisch begleitete. Der Empfang der Stäbenkönigin fand auf den Hof der Familie Völkner statt, und als beim Abschied Andreas Völkner frech ein „Auf Wiedersehen im nächsten Jahr“ einwarf, wusste er noch nicht wie Recht er behalten sollte.
Der Vorreiter Olaf Fretwurst führte anschließend den Zug bis zum vorpommerschen Teil des Dorfes bis zum „Baltischen Hof“, wo nicht nur die Inhaber mit einem weiteren Umtrunk sondern auch bereits zwei Kutschen warteten. Diese brachten die Reiter und Veteranen zurück zum Althäger Festplatz, wo schon der Mittagsgulasch auf sie wartete.
Um 13 Uhr hieß es „Aufsitzen“ und der Reiterzug mit Musik- und Veteranenkutsche setzte sich in Richtung Niehagen in Bewegung. Dort wurden der Tonnenkönig zu Pferd und anschließend „Am Kiel“ die diesjährige Tonne abgeholt. Auch dort gab es, bereits zum 2. Mal, eine kleine Stärkung auf Einladung des Kneipers, was angesichts der hohen Temperaturen sehr willkommen war. Schließlich machte sich der Zug erneut in den anderen Landesteil zum „Fischländer“ in Vorpommern auf, wo ebenfalls die Hoteliers mit einer Erfrischung auf die Reiter und Reiterinnen warteten. Pünktlich um 15 Uhr traf der Zug dann auf dem Festplatz in Althagen ein, wo dann endlich das Tonnenabschlagen losging.
Bei strahlendem Sonnenschein und einem wenig kühlenden Lüftchen wurde das Streitobjekt Stück für Stück dezimiert, bis dann gegen 16 Uhr Andreas Völkner aus Althagen als neuer Stäbenkönig feststand.
Nach einer kurzen Königsrunde ging es weiter gegen ein Tonnenkreuz, welches sich als widerstandsfähiger erwies als es zunächst aussah. Aber mit den lautstarken Anfeuerungsrufen des Publikums, darunter auch der 1. offizielle Fanklub unseres Tonnenbundes mit Fan T-Shirt und Standarte fiel dann gegen 18 Uhr das letzte Stück Holz nach einem Schlag von Harald Völkner, dem älteren Bruder des Stäbenkönigs. Beide Würden blieben also 2013 ganz in einer Familie und nächstes Jahr gibt es ein Wiedersehen auf dem Völkner´schen Hof.
Mit Königsrunde und Königstanz und einem gemeinsamen Abritt endete dann das Tonnenabschlagen auf dem Platz, bis sich dieser dann nach kurzer Pause wieder zum abendlichen Tonnenball im Festzelt in einer nunmehr lauen Sommernacht füllte.
Daniela Brennecke
Tonnenabschlagen - Tonnenbund Ahrenshoop, Alt- und Niehagen e.V. | info@tonnenbund.de